Begasung zum Lebensmittel- & Materialschutz
Vorratsschädlinge verursachen enorme Schäden in gelagerten Vorräten wie Getreide, Reis, Tabak, Nüssen, Kaffee oder Gewürzen. Häufig werden von diesen Schädlingen Vorratsräume kontaminiert und Verarbeitungsmaterial verunreinigt. Es kommt zu Produktionsausfällen und Regressforderungen. Durch den weltweiten Im- und Export ist die Gefahr der Einschleppung von Schädlingen größer denn je. Rund ein Fünftel aller Container, die irgendwo in der Welt ankommen, wurden deshalb zuvor im Herkunftsland begast. Es geht vor allem darum, die Güter vor Schädlingen zu schützen, soll beispielsweise aber auch verhindern, dass Forstschädlinge eingeschleppt werden und so in den heimischen Wäldern Schaden anrichten. Wenn es um Begasung geht, ist Bertram Ihr Fachmann, der Sie zu allen Begasungen berät und diese zuverlässig durchführt.
Begasung von Bertram
Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung sind wir die Spezialisten, wenn es um die fachgerechte Begasung von Containerladungen (z.B. landwirtschaftliche Produkte, Lebens- und Genussmittel) geht. Die verwendeten Gase hinterlassen keine Rückstände und haben keinen negativen Einfluss auf den Geschmack der behandelten Güter. Begasung kommt auch beim Auftreten von Holzschädlingen zum Einsatz. In unseren Begasungsräumen werden kleinere Gegenstände wie zum Beispiel Holzmöbel, Ikonen und Bilder behandelt. Komplette Räumlichkeiten wie z.B. Kirchen werden von uns gasdicht verschlossen und mit zugelassenen Gasen gegen Holzschädlinge behandelt. Auch führen wir Großraumbehandlungen von Mühlen, Getreidesilos und Vorratslagern durch. Hierzu bieten wir Ihnen individuelle Behandlungskonzepte bis hin zur Sackstapelbegasung an.
Wir stehen Ihnen für all Ihre Fragen rund um Begasungen zur Seite – gerne besuchen unsere speziell ausgebildeten Fachkräfte Sie dazu persönlich vor Ort.
Begasung – Gesetzliche Bestimmungen
Für den Umgang mit toxischen Gasen gelten in Deutschland besondere Regelungen. So kommt den Vorsichtsmaßnahmen zur Einhaltung der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzes eine große Bedeutung zu. In diesem Zusammenhang müssen beispielsweise alle undichten Stellen abgedichtet werden und ein Sicherheitsabstand zu angrenzenden Arbeits- oder auch Wohnbereichen eingehalten werden. Für die Lüftung gelten ebenfalls gesonderte Bestimmungen, um kein Freisetzen des Gases in die Umwelt zu riskieren. Das Begasungspersonal muss mit geeigneter Schutzausrüstung ausgestattet sein. Der Arbeitsbereich, in welchem sich die durchführenden Personen während der Begasung und bei der Lüftung aufhalten, muss messtechnisch überwacht sein.
Auch gilt es, die Gaskonzentration sowohl im begasten Objekt als auch in der behandelten Ware zu überprüfen.Für den Begasungsleiter sowie das Begasungsunternehmen bedeutet das hohe Anforderungen in der Durchführung, was mit den eingesetzten Mengen und den Einsatzgebieten der Gase zu begründen ist. Um eine Begasung durchführen zu dürfen, braucht es zum einen Befähigungsscheine, die nachweisen, dass der Begasungsleiter die erforderlichen Prüfungen abgelegt hat. Und zum anderen eine Genehmigung bei der zuständigen Behörde. Zwei bis vier Befähigungsinhaber sind innerhalb eines Unternehmens erforderlich, um als Unternehmen eine Begasungslizenz zu erhalten.
Eingesetzte Gase
In Deutschland sind derzeit drei Gase zugelassen, die im Rahmen der Begasungen zum Holz-, Gesundheits- oder Vorratsschutz zugelassen sind:
Begasung mit Sulfuryldifluorid
Sulfuryldifluorid kommt vor allem bei der Holzebgasung zum Einsatz, da dieses Gas eine hohe Diffusionsfähigkeit und eine gute Abtötungswirkung aufweist. Die Wirkung entfaltet sich besonders gut bei Schädlingen von adultem und larviziden Stadien. Aufgrund der Reaktionsträgheit von Sulfuryldifluorid entstehen keine Schäden an den behandelten Gütern. Das Gas wird von außen mittel Schläuchen, die von den Stahlflaschen aus in das Innere eines Gebäudes reichen, in dem zu begasenden Objekt verteilt.
Begasung mit Cyanwasserstoff
Die Blausäure, fachlich Cyanwasserstoff, zählt zu den ältesten Begasungsmitteln und ist durch den früheren Einsatz in Kirchen bekannt. Mittlerweile wird auch in Kirchen zu Sulfuryldifluorid gegriffen. Die Schwierigkeit im Einsatz von Cyanwasserstoff liegt darin, dass er bei hoher Feuchtigkeit reagiert und sich in den betroffenen Gebäudeteilen ablagert. Deshalb ist hier eine Lüftung von teils mehreren Wochen erforderlich. Blausäure kann demnach erst nach der Überprüfung einer Gebäudefeuchte eingesetzt werden.
Begasung mit Phosphorwasserstoff
Für Begasungen im Gesundheits- und Vorratsschutz kommt vor allem Phosphorwasserstoff zum Einsatz. Das Gas weist eine gute Diffusionsfähigkeit auf, kann allerdings zu Oxidationen kupferhaltiger Metalllegierungen führen. Deshalb kann es nicht in jedem Objekt gleichermaßen angewendet werden. Phosphorwasserstoff wird entweder über Stahlflaschen in den Begasungsbereich eingeblasen oder gelangt über Trägermittel in den Raum.
Begasung von Containern
Die Containerbegasung verfolgt das Ziel des Schutzes der Ware. Zum Beispiel wird die von Schädlingen befallene Importware oder das Verpackungsholz für den Export begast. Auch vorbeugend kann die Containerbegasung im Im- und Export durchgeführt werden, um auf diese Weise eine Qualitäts- und Produktsicherung von vornherein zu gewährleisten. Die Containerbegasung verhindert damit effektiv, dass Insekten oder Krankheiten bspw. nach Deutschland gelangen und sich dort ausbreiten. Erfahren Sie mehr dazu:
Begasung von Holz
Um das Risiko einer Ein- und Verschleppung von Schadorganismen so gering wie möglich zu halten, unterliegen bestimmte Pflanzen und pflanzliche Erzeugnisse einer pflanzengesundheitlichen Kontrolle. Viele Länder sehen in ihren Importbestimmungen vor, dass das Gut vorsorglich gegen den Befall von Schädlingen behandelt wird. Neben der Hitzebehandlung, die vor allem bei Verpackungsholz zum Einsatz kommt, gibt es die Möglichkeit, das Holz zu begasen. Ein dafür in Deutschland zugelassenes Begasungsmittel ist Sulfuryldifluorid. Das früher verwendete Methylbromid ist in Europa inzwischen nicht mehr zugelassen. In China beispielsweise schreiben die Einfuhrbestimmungen eine Begasung von Stammholz vor. Hier darf kein Container mit Holz den deutschen Seehafen verlassen, wenn er nicht über ein Begasungszertifikat und das Phytosanitary Certificate verfügt.
Begasung im Getreidelager und Silo
Lager- und Transporträume für Getreide bedeuten von vornherein eine gesteigerte Gefahr für einen Schädlingsbefall. Deshalb zählt die Begasung zum Schutz der Erntegüter weltweit zu einem häufig eingesetzten Mittel. Schädlinge werden auf diese Weise abgetötet und die Haltbarkeit der Waren vor dem Transport und der Weiterverarbeitung gesichert. Vor allem Ratten, Mäuse, Milben und Insekten werden mit der Begasung getötet, bevor das Getreide verunreinigt wird und an Marktwert verliert. Insekten lösen beispielsweise einen Schimmelpilzbefall aus und bedeuten so massive Verluste. Die Art der Begasung richtet sich dabei nach dem Schädlingsbefall, den örtlichen Gegebenheiten sowie dem Schadpotenzial durch den Befall und der Empfindlichkeit gegenüber dem Gas. Aber auch örtliche Gegebenheiten, wie klimatische Bedingungen, werden berücksichtigt. Ebenso die Lebensgewohnheiten sowie die Entwicklungsgeschwindigkeit der Schädlinge.
Silo-Begasung
Vorratsschädlinge sind besonders häufig in Getreidesilos anzutreffen. Mittels einer Begasung im Silo kann so kostengünstig ein großes Getreidevolumen vor einem Schädlingsbefall geschützt werden. Die Begasung bekämpft dabei zuverlässig die Schädlinge in allen Entwicklungsstufen und erreicht auch versteckte Lebensräume. Das Getreide bleibt dabei frei von Einflüssen, da die eingesetzten Gase rückstandsfrei sind. Bei der Silo-Begasung gelten die deutschen Lebensmittelrichtlinien.
Begasung im Gebäude und von einzelnen Objekten
Ein Schädlingsbefall im Gebäude bezieht sich meist auf dort gelagerte Waren oder Einbauten aus Holz. Der Befall von Schädlingen kann aber bis zur Schädigung von Teilen der Gebäudestruktur reichen, etwa wenn ein hölzerner Dachstuhl betroffen ist. Die Gebäude-Begasung kommt so vor allem in Küchenbereichen, Bäckereien oder allgemein Lebensmittelverarbeitungsbetrieben zum Einsatz, aber auch in Kirchen oder Wohnbereichen, etwa im Fall von Lästlingen oder Messingkäfern. Teils sind es auch nur einzelne Gegenstände, die begast werden müssen. Typisch sind hier antike Kunstobjekte, die vor ihrer Restaurierung oder Einlagerung im Museum begast werden. Für kleinere Objekte reicht hierfür eine Begasungskammer aus. Bei Gebäuden ist eine vorherige Abdichtung von großer Bedeutung – zum einen, damit sich eine effektive Wirkung entfaltet, zum anderen aber auch, um die Ausbreitung der Begasungsmittel zu verhindern.
Ein Beispiel aus der Praxis: Kakaobegasung
Die Kakaopflanze wird seit einigen Jahrtausenden als Nutzpflanze vom Menschen verwendet und seit mehreren Jahrhunderten im Plantagenanbau kultiviert. Aus den Hauptanbaugebieten in Südamerika und Afrika werden die Kakaobohnen in Säcken in Containern in Hamburg angeliefert. Der hohe Wert von Kakaobohnen lässt sich an der Tatsache erkennen, dass sie als Produkt an Börsen notieren und dort zu einem Wert von ca. US$ 2.000 bis 2.500 pro Tonne gehandelt wird. Deshalb ist es wichtig diesen Wert zu erhalten und vor Schädlingsbefall zu schützen. In dieser vorgestellten Anwendung war die Ware im Containerhafen Hamburg nach der Ankunft aus Zentralamerika kontrolliert worden und ein Schädlingsbefall wurde festgestellt. Bevor die Ware an den Kunden ausgeliefert wird, müssen die vorhandenen Schädlinge durch eine Begasung abgetötet werden.
Die Lagerung war nach dem Ausladen aus den Containern in Paletten-Stapel mit einer Höhe von ca. 6 und einer Tiefe von 60 Metern erfolgt. Um eine Folie anbringen zu können, wird der Boden mit Klebestreifen vorbereitet. Unter schweren Bedingungen wird das Überstülpen der Folie vorgenommen.
Grundlage für eine erfolgreiche Begasung von Lebensmitteln ist es, die Güter mit der Folie extrem abzudichten, damit kein Begasungsmittel entweichen und auch ein vollständiges Durchdringen des Rohstoffes erzielt werden kann.Nach korrekter Abdichtung, erfolgte die eigentliche Begasung, welche über Tage anhält. Während dieser Zeit wird ein festgelegter Sicherheitsabstand festgelegt, in dem sich keine Personen oder Tiere aufhalten dürfen. Der Begasungszeitraum dient dazu, dass nicht nur die Schädlinge abgetötet werden, sondern auch dazu, dass das Begasungsmittel einwirken kann. Nach der abgeschlossenen Begasung wird die Lüftung durch Mitarbeitern unter Atemschutz vorgenommen, indem sie die Folien von den Stapeln entfernen. Nach einer vorgeschriebenen Lüftungszeit wird eine Messung in der Lagerhalle vorgenommen. Sind die gesetzlichen Werte erreicht, geben wir die Ware und die Halle frei. Dieser Vorgang wird ordnungsgemäß dokumentiert und mit einem Freigabedokument abgeschlossen.
Der wertvolle Rohstoff setzt dann seine Reise innerhalb der Lieferkette weiter fort.
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